© TalentKolleg Ruhr der Westfälischen Hochschule

TalentKolleg Ruhr der Westfälischen Hochschule (im Folgenden "TKR:"): Hallo Dominik, magst du dich einmal kurz vorstellen?

DOMINIK: Hi, mein Name ist Dominik. Ich bin 21 Jahre alt und arbeite hauptberuflich als Fachinformatiker bei einer großen Versicherung. Nebenbei studiere ich noch Informatik an der Fernuniversität Hagen und arbeite als Lehrbeauftragter für das TKR in Herne. In meiner Freizeit spiele ich gerne Tischtennis im Verein oder programmiere hobbymäßig an eigenen Projekten.

TKR: Wie sieht denn dein Werdegang aus und wie bist du als Fachinformatiker direkt nach der Schule in dem Unternehmen gelandet?

DOMINIK: Ich war auf einer Realschule, um danach auf ein Berufskolleg zu wechseln. Dort habe ich neben dem Fachabitur meinen Informationstechnischen Assistenten und parallel meinen Fachinformatiker für Systemintegration gemacht. Diese Kombination, also schulische plus duale Ausbildung, war dadurch möglich, dass ich meine Schulzeit um ein halbes Jahr verlängert und ein Praktikum gemacht habe. Anschließend musste ich noch eine IHK-Prüfung ablegen und hatte dann einen doppelten Abschluss in der Tasche. Im Rahmen des Praktikums konnte ich anscheinend überzeugen und habe dort direkt nach meinem Abschluss das Angebot bekommen, als Festangestellter zu bleiben. Diese einmalige Chance habe ich natürlich genutzt. Trotzdem ist mir meine Weiterbildung wichtig, weswegen ich seit Oktober diesen Jahres zusätzlich angefangen habe, neben dem Beruf noch zu studieren.

TKR: Du warst früher schon als Schüler bei uns am TKR und bist heute Lehrbeauftragter in unserer Qualifizierung Informatik. Wie kam es dazu? Wie hast du vor deiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter die Angebote des TKR für dich genutzt?

DOMINIK: Mit dem TKR in Berührung kam ich zum ersten Mal in der 11. Klasse, als mein damaliger Lehrer mir vorgeschlagen hat, beim Talentscouting bei mir an der Schule mitzumachen. Mein Talentscout hat mich dann weiter in das TKR empfohlen. Von den Scouts habe ich erstmalig erfahren, wie ein Studium abläuft und ich konnte sogar mal einen Tag mit einem Studenten mitlaufen. Außerdem konnte mir das TKR noch weitere Eindrücke in das Leben eines Stundenten geben. Die Erfahrung hat insofern mein Leben verändert, da danach der Entschluss für mich feststand: Ich möchte gerne studieren. Das ist für mich deswegen besonders, da ich vorher nie etwas mit dem Thema Studium zu tun hatte und wenn doch, dann nur flüchtig und eher negativ behaftet. Ich dachte irgendwie immer, das sei zu schwer für mich. Am TKR wurde mir deutlich gemacht, dass ich es schaffen kann und versuchen soll. Nachdem ich dann meine Ausbildung beendet und meinen Job begonnen hatte, habe ich mir gedacht, ich kann dazu beitragen, junge Leute für die Informatik zu begeistern und kleine Hürden zu nehmen in diesem großen und komplexen Themengebiet... denn Informatik ist eben nicht nur Computer spielen.

Deswegen arbeite ich jetzt nebenbei als Lehrbeauftragter in der Qualifizierung am TKR, wo ich mit engagierten Jugendlichen spannende Informatikthemen vertiefe und meine Erfahrungen weitergebe.

TKR: Was beschreibt die Arbeit des TKR in Herne deiner Meinung nach am besten?

DOMINIK: Das Besondere für mich am TKR und auch am Talentscouting ist, dass ich diese Form der Unterstützung sonst nirgendwo finde. Für mich als ehemaliger Schüler am Berufskolleg war die Studienwelt immer weit weg und ich hatte niemanden, der mir Mut für ein Studium oder eine bestimtme Ausbildung gemacht hat, mal ganz abgesehen von der Unterstützung bei der Wahl des richtigen Faches. Da ich selbst die Erfahrung gemacht habe, wie schwer es ist, sich in der vielfältigen Welt der Studiengänge zurechtzufinden, kann ich nur betonen, wie gut es war, eine Einrichtung zu haben, die mir Orientierung bietet und mir mit Rat und Tat zur Seite steht.

TKR: Wie siehst du deine Rolle als Lehrbeauftragter im Fach Informatik?

DOMINIK: Viele haben ein falsches Bild von der Informatik. Auch in meiner Berufskollegzeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Informatik mit Computerspielen verbinden. Ich finde es deshalb wichtig, für Klarheit zu sorgen in der immer mehr digitalisierten Welt. Immerhin ist es in dieser Welt kaum noch möglich, ohne Computer auszukommen und wir benötigen viel Personal und Menschen, die damit entsprechend umgehen können.

TKR: Welche Zukunftspläne hast du?

DOMINIK: In Zukunft möchte ich auf jeden Fall mein Bachelorstudium beenden, um dann anschließend zu entscheiden, ob ich es zum Master schaffen könnte. Der perfekte Weg für mich wäre der Master of Science in Informatik. Außerdem stehe ich mit meiner Tischtennis-Mannschaft vor dem Aufstieg in die Landesliga, die ich ebenfalls gerne erreichen würde.

Stand 01/2019