TalentKolleg Ruhr (TKR): Würdest du dich bitte vorstellen?

SAMET: Selam, ich bin Samet Beşyaprak, 20 Jahre alt und komme aus Gelsenkirchen. Ich habe dieses Jahr mein Abitur absolviert und fange bald an, Englisch und Pädagogik zu studieren. In meinem persönlichen Entscheidungsprozess unterstützte mich das TalentKolleg, denn am liebsten würde ich alles machen. Ich wäre gerne Lehrer und Talentscout am Morgen, am Mittag wäre ich gerne Therapeut und am Abend wäre ich Journalist. Nebenbei möchte ich natürlich auch noch Luxushoteltester sein und ganz nebenbei Bücher über Rassismus veröffentlichen und mich für marginalisierte Gruppen einsetzen.

TKR: Wie bist du auf das TKR aufmerksam geworden?

SAMET: Ich bin durch meinen Talentscout, Stefanie Strozyk, auf das TKR gestoßen, welche sich ganz oft meine mannigfaltigen Träume anhören musste. Ein ganz großer Traum von mir war aber immer das Ausland. Diesen Traum teilte ich mit drei weiteren Freund:innen aus meiner Stufe und wir vier machten uns auf unseren Weg ins TKR, um über die Erfüllung dieses Traumes zu sprechen. Dort trafen wir auf Angelika und sie hat uns wortwörtlich aus der Seele gesprochen. Sie hörte uns zu und erzählte uns Anekdoten aus ihren Auslandsaufenthalten und steckte uns mit ihrer Reiselust an. Im Anschluss bewarb ich mich für diverse Projekte im Ausland und bekam auch eine Zusage für einen Auslandsaufenthalt in Italien, den ich aufgrund von Corona allerdings nicht durchführte.

TKR: Was machst du am TKR und was gefällt dir daran besonders?

SAMET: Ich belegte die Qualifizierungskurse Deutsch und Englisch und nahm an diversen anderen Workshops im TKR teil. Ich konnte mich bei Problemen immer auf die Mitarbeiter:innen im TKR verlassen, die sich schon das ein oder andere Mal meine ganzen Probleme anhören mussten und mir halfen, ein bisschen Ordnung in meinen Kopf zu bringen. Ich kann mich immer bei Angelika melden. Genau das liebe ich am TKR, da ich mit den neuen Hürden in meinem Leben wie beim Finden meines Berufswunsches oder der Bewerbung für ein Studium zum ersten Mal nicht auf mich alleine gestellt bin, sondern ein Netzwerk habe, welches mich motiviert, unterstützt und meine Talente fördert.

TKR: Was nimmst du (aus dem TKR) mit?

SAMET: Ich finde die Arbeit des TKR essentiell, da vor allem Schüler:innen und Student:innen aus Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status und schlechten Rahmenbedingungen hier Unterstützung erhalten können und zum Beispiel an kostenlosen Qualifizierungskursen teilnehmen dürfen. Außerdem kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich durch das TKR und auch durch das RuhrTalente-Stipendium im letzten Jahr meinen Horizont erweitern konnte, über mich hinausgewachsen bin und neue Kontakte geknüpft habe. Die Unterstützung, auf die ich zählen kann, ist für mich sehr überwältigend, da ich immer ein Einzelkämpfer war. Allerdings möchte ich allen Schüler:innen mitgeben, dass es in Ordnung ist, nach Hilfe zu fragen, wenn ihr nicht weiterkommt, und die euch gegebene Unterstützung anzunehmen. An dieser Stelle möchte ich auch dem TKR für die Arbeit in den letzten, aber auch in den kommenden Jahren danken.

Tamam öptüm hadi çüs – Samet